Momentaufnahme
geschrieben von mir am 23.04.2023
Ich sitze gerade an meinem Laptop über dem Bürokram für die April Abrechnung für meine Assistenten im Persönlichen Budget, also die Menschen, welche mich im Alltag unterstützen, und ein Sonnenstrahl kitzelt meine Nase .
Ich musste unweigerlich lächeln , denn ich bin laut der aktuellen gesetzlichen Grundlagen voll erwerbunfähig, was bedeutet das ich laut Gesetz nur für 3 Stunden am Tag, arbeitsfähig bin oder besser sein dürfte, da meine Realität sieht oft ganz anders aus.
Ich kann aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass mit dem persönlichen Budget ist oft ein Fulltimejob und muss Fähigkeiten in sich tragen.
Also, steht meine volle Erwerbsminderung, total im Widerspruch zum persönlichen Budget, dass lässt mich manchmal innerlich lachen, weil wenn meine Tage sehe, die manchmal länger als 48 Stunden haben können, weil ich studiere ja noch . Wozu ich ja laut dem Gesetz gar nicht in der Lage sein soll, dass ist ein Witz schlecht hin.
Nachdem ich mich 8 Jahre gegen das Gesetz versuchte zu wehren oder versuchte das man dieses Gesetz für mich etwas abändern, aber es nicht, weil es in Deutschland dafür keine Gesetzesgrundlage gibt, weil man nicht davon ausgeht , dass man sich gesundheitlich aufraffen. Ich weiß noch, was hab ich gebettelt dass man mich arbeiten lassen soll, ich weiß noch, wie eine Richterin zu mir meinte, sie würde mich sofort arbeiten lassen, aber sie darf nicht ,aber umsonst kann ich arbeiten so viel wie möchte.
Das war damals vor nur gut 10 Jahren ein echter Schock, da ich nicht verstehen konnte, dass ich arbeiten wollte, aber nicht durfte. Oh gott war ich damals sauer auf das Gesetz und die Gesellschaft. Dauerte 3 Jahre, bis ich mich damit abfinden, weil ich keine andere Wahl hatte .
Und jetzt bin ich 44 Jahre alt und man könnte meinen, ich hätte mich mit dieser Thematik, dass ich von Gesetz wegen nicht arbeiten darf zumindest für Geld, aber innerlich kämpft mein Herz und meine Seele immer noch dagegen, weil ich es noch immer total ungerecht finde, doch ich habe meine Wege gefunden um damit umzugehen und natürlich bin ich nicht untätig und faul bin. Nein, und wer mich kennt der weiß , dass wäre nicht ich.
Wenn man meinen Alltag jetzt durch eine Kamera oder durch ein Fernglas betrachten würde, dann sähe man eine junge Frau sehen, die ihr Leben statt einiger Hindernisse steht sie trotz ihrer 4 Räder mitten im Leben und hat ihr Leben voll im Griff und ist eine starke Frau geworden.
Das würde diese Momentaufnahme zeigen.