Hallo, Ich bin gestern Abend eingeschlafen, darum habe ich nicht mehr mit dir plaudern können. Ja ich war gestern halt auch ziemlich lange spazieren und Luft macht Hunger und müde und bin ja jetzt seit über einem Jahr in meinem persönlichen Rückzugsmodus, da geht man auch früher ins, das hat Corona so als Begleiterscheinung mit sich gebracht. Heute war ich wieder länger spazieren auf dem Friedhof vor meinem Haus. Ja, heut ging mir ne Menge durch den Kopf, weil mir klar wurde dieser Status des Rückzugs wird wohl immer noch länger anhalten und all meine leisen Ziele sind erstmal wieder dahin und ich weiter Geduld haben so wie viele andere auch klar nur für mich persönlich stellte sich die Frage ob es wirklich realistisch ist zu glauben, dass ich jemals eine reale Chance haben werde irgendwie arbeiten zu gehen und damit auch Geld zu verdienen…Heute war mir ziemlich klar und relativ deutlich bewusst und das ohne viel Schnörkel, nein, so wie ich es mir immer vorgestellt und auch erhofft hatte, wird es nicht mehr eintreffen… zumindest vorerst nicht. Alles ist derzeit wichtiger als meine blöden Gedanken der Inklusion und Teilhabe… Ich weiß es klingt erstmal voll hart, aber ich denke ich muss das jetzt erstmal hinnehmen und akzeptieren, denn sonst macht mich das irgendwie total traurig und kaputt. Ich weiß ich habe irre viel versucht um in einen Job zu kommen, aber es sollte nicht sein, trotz aller Bemühungen . Warum ging es denn heute nochmal durch den Kopf, na weil mir der komische Fragebogen von dem neuen Bearbeiter meiner zuständigen Behörde nicht mehr so ganz aus dem Kopf gehen wollte … Das hat was in mir ausgelöst, was mich zunächst einmal ein wenig wütend machte, dieser Fragebogen zeigte mir wieder wie arm ich bin und das ich eigentlich nur ein kleiner Kostenfaktor bin und auch so gesehen werde. Nur damit du weißt was es für ein Fragebogen ist, der nennt sich Vermögensaufklärung, da musst dich quasi völlig nackig machen. Man fragt dich sogar nach deiner Bestattungsvorsorge oder dem Inhalt deiner Geldbörse… Ich weiß das müssen die Behörden fragen, und ich habe speziell so etwas schon öfter ausgefüllt, doch dieses Mal berührte es mich und fasste mich an, denn es gibt nur noch selten einen Menschen, der ehrlich gemeint da ist und dich mal fragt, wie es dir damit geht, denn oft kennt ein Bearbeiter solcher Behörden nicht mal deine Geschichte, sondern bilden sich eine Meinung über dich ohne dich zu kennen ,sie wissen nicht wie hart du gekämpft hast ,um da zu sein wo du jetzt bist und das du für deine Situation nicht mal wirklich etwas kannst… Nein ich gebe nicht auf, doch das brachte mich heute echt zum Weinen und ich finde manchmal ist das Leben halt einfach nur ein kleines Arschloch. Sory das musste ich mal sagen. Ich weiß auch, dass es gut ist, wenn mich solche Dinge berühren, denn das zeigt was mich zu dem macht was ich bin. Ja ist gut, dass nicht alles an mir abprallt. Aus diesem Grund erzähl ich solche Sitationen auch mal, damit gesehen wird, mir geht auch mal was nahe und mich lässt manchmal auch einiges nicht kalt. Nein mich berühren auch viele Dinge ,aber oftmals wird einfach erwartet ,dass ich das ertrage und aushalte. Alles Liebe Ilka
Ich bin 44. Jahre alt. Lebe ich Berlin und bin auf Grund einer körperlichen Einschränkung auf einen Rollstuhl angewiesen. Was für mich persönlich aber kein Problem, sondern eher eine Herausforderung ist. Ich gehe meinen Weg und habe einen ganz eigenen Blick auf die Dinge, die mich umgeben. Ich höre auf mein Bauchgefühl und höre auf das Flüstern meiner Seele.
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