heut hab ich wieder einiges an Büroarbeit auf meinem Schreibtisch gefunden, welche ich am Vormittag erledigen musste , dann bereitete ich mich nochmal auf das schwierige Mitarbeiter Gespräch vor welches ich mit meinem verschollenen Frühdienst am Nachmittag führen wollte.
Ja, solche Gespräche machen mich halt immer irgendwie total unruhig innerlich,weil ich weiß ich muss in erster Linie so wahrgenommen, dass mein Gegenüber spüren kann, bin sicher und in dem was ich tue und wie ich handle, man muss mich mich als Chefin sehen und manchmal auch meine Grenzen spüren. Klingt erstmal komisch, aber ich darf in solchen Gesprächen halt nicht auftreten wie eine Fahne im Wind, welche man sich so hin biegen kann, wie man es braucht. Und das umzusetzen heißt für jemanden wie mich ein kleines Stück harte Arbeit an mir und mit mir selbst, denn muss mein großes Herz und meine Gutgläubigkeit manchmal zu Hause lassen. Ich muss die Dinge von oben betrachten und klar sehen und betrachten nüchtern und neutral, nur so gelingt es mir manche Dinge gut zu entscheiden, auch wenn mein Herz möglicherweise ganz anders entscheiden hätte.
Also setze mich gegen Mittag an meine persönliche Hausaufgabe des Tages, mit einem Blog und vielen bunten Stiften. Ich bereitete mich auf das Gespräch vor.
Am Nachmittag hatte ich dann doch ein total entspanntes Gespräch mit dem Assistenten, ob wohl wir beide entscheiden haben, dass er aus meinem Team geht,weil ich einfach nicht der richtige Job für ihn bin, einfach weil weil er mit der großen Verantwortung ,welche er in diesem Job in gewisser Weise auch hat, noch nicht ganz klar kommt. Und ich nahm für mich persönlich aus dem Gespräch mit, dass total wichtig ist ruhig mal klar Nein und Stopp zu sagen. Und für mich ist es gut wenn ich dabei die Ruhe zu bewahren und diese dann auch aus zu strahlen. Ich persönlich muss dann auch kein schlechtes Gewissen haben, weil ich eine andere Entscheidung getroffen habe, wie es von mir erwartet wurde.
Ja, ich habe heute eine Menge für mich persönlich gelernt und ich weiß ,ich werde mir vor wichtigen Gesprächen jetzt immer die Zeit für meine ganz persönliche " Hausaufgabe des Tages " nehmen einfach weil es mir halt hilft, einen klaren und neutralen Blick auf Entscheidungen und Situationen zu bewahren.
Am späten Nachmittag war ich dann total lange spazieren, einfach auch um alles ab zu schütteln, denn manchmal lassen mich solche Dinge nicht schlafen.
Ich bin 44. Jahre alt. Lebe ich Berlin und bin auf Grund einer körperlichen Einschränkung auf einen Rollstuhl angewiesen. Was für mich persönlich aber kein Problem, sondern eher eine Herausforderung ist. Ich gehe meinen Weg und habe einen ganz eigenen Blick auf die Dinge, die mich umgeben. Ich höre auf mein Bauchgefühl und höre auf das Flüstern meiner Seele.
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